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Die Morenada zeichnet sich nicht nur durch den Reichtum der Kostüme aus. Dieser Tanz entstand während der ersten Jahren nach der Unabhängigkeit von Spanien (1825). Der Tanz wird angeführt durch den Rey Moreno (schwarzer König). Dieser Tanz entstand aus den Begebenheiten der Kolonialzeit, wo Indianer und Neger in den Silberbergwerken von Potosi unter unmenschlichen Bedingungen als Sklaven zu arbeiten hatten.
Man schätzt das während der 250 jährigen Zwangsarbeit in den Silberminen mehr als acht Millionen Indios umkamen, Opfer der unmenschlichen Arbeitsbedingungen in diesen Gruben. Als keine Indianer mehr in genügender Anzahl aufgetrieben werden konnten, wurden Sklaven aus Angola, Guinea und aus dem Kongogebiet in die spanische Kolonie verschleppt. Die schwarzen Sklaven, in Gruppen zu zehn Mann aneinandergekettet, wurden sie ins kalte Hochland verschleppt. Ein schreckliches Schauspiel: durch Ketten verbunden, taumelten die Menschen dahin und die am Boden schleifenden und klirrenden Ketten untermalten diese Bild des Grauens. Hier befinden sich die Wurzeln, der Ursprung der Morenada. Denn dies alles wurde von jenen Indios gesehen und miterlebt, die zu jung oder zu alt waren für die Arbeit in den Minen.
Später, als das Schrekensregiment vorbei war, schufen die Indios aus den Überlieferungen ihrer Vorfahren einen Tanz den sie Morenada nannten.
Die Tänzer tragen kostbare Kostüme aus gesponnen Silberfäden mit Perlen besetzt, ein Hinweis auf den Preis des Sklaven oder den Reichtum seinen Besitzers. Die schwarze Maske aber ist das Symbol des Schreckens jahrhundertelanger Sklaverei.